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Storchennest – Diese Aktionen waren eine perfekte ″Punktlandung″

| Gemeinde

Am Samstag fanden zwei wichtige Arbeitseinsätze am Storchennest statt, um alles für die bald beginnende Saison herzurichten. Wie sich im Verlaufe des Abends zeigte, waren die Aktionen eine ″Punktlandung″.

Jörn und Olli begaben sich in der Frühe, ausgestattet mit einem Laptop, auf den Kirchturm, um per Direktverbindung und unter telefonischer Anleitung eine fehlerhafte Einstellung in der ″Storchencam″ zu beheben. Diese konnte schnell korrigiert werden, so dass die Aktivitäten, die direkt am Nest stattfanden, über das Internet live beobachtet werden konnten.

Nun zum Storchennest. Gerhard Papenburg, der Storchenbetreuer des Landkreises Celle, trat vor Wochen mit dem Hinweis an die Gemeinde heran, dass das Nest vor der beginnenden Storchensaison dringend ″restauriert″ werden sollte. Die fachliche Notwendigkeit beschreibt Herr Papenburg in einem kleinen Beitrag – siehe unten.

Es begannen nach diesem Hinweis sofort die erforderlichen Planungen. Zu organisieren war, dass am 12. Februar eine Teleskoparbeitsbühne zur Verfügung steht, so dass die geplanten Arbeiten durchgeführt werden konnten. Die Firma Marc Kellner aus Eldingen traf hier sehr schnell ein Zusage.

Die Kosten für diese Aktion wurden gedeckt durch Spenden, die auf einem speziellen Konto noch zur Verfügung standen. Die größere Restsumme brachten Bürger aus der Gemeinde Hohne und Lachendorf durch teilweise großzügige Spenden auf.

Spontan fanden sich am Samstag weitere Hohner Bürger an der Hohner Kirche ein, die den Abtransport der abgetragenen Nestmaterialien organisierten oder auch für ein kleines Frühstück sorgten.

Vielen Dank an dieser Stelle an alle Beteiligten, die diese Aktion durch Organisation, Arbeitseinsatz und Spenden so engagiert unterstützt haben.

Warum war diese Aktion neben dem Engagement aller Beteiligten im wahrsten Sinne eine ″Punktlandung″. Der erste Storch landete in den Abendstunden des gleichen Tages auf dem frisch restaurierten Nest!

Dazu muss man den Aufbau eines Nestes kennen. Das Nest hat einen Durchmesser von ca. 1,40m. Es gibt einen Außenring von ca. 20-30 cm bestehend aus Strauchzeug. Der Restliche Bereich ist mit weichem Material ausgepolstert. Bestehend aus Heu; Moss und anderen weichen Materialen. In Hohne ist das Männchen aber nun auch ein „Müllsammler“ der Plastik mit einträgt.

Jahr für Jahr nimmt das Nest an Höhe zu, da die Störche über die komplette Saison weiter an dem Nest bauen. In Hohne hat das Nest so eine Höhe von ca. einem Meter erreicht. Nach oben hin leicht über den Rand überbaut. Höhe bedeutet aber auch Gewicht und kommen leicht 300 – 400 kg zusammen. Und Höhe bedeutet auch, dass das Nest nicht mehr das Wasser nach unten durchlässt. Besonders, wenn wie in Hohne vom Männchen auch Plastik mit verbaut wurde. Und das bedeutet auch, das die Jungstörche bei Starkregen in einer Pfütze sitzen. Und Nässe bedeutet, wenn das Gefieder noch nicht komplett ist, auch die Gefahr an einer Lungenentzündung zu sterben.

So war es mir ein Anliegen das Nest abzutragen. In der Gemeinde Hohne fand ich sehr schnell Ansprechpartner, die mein Anliegen sofort unterstützten und die Organisation übernahmen. - Ein Dank an alle, die diese Maßnahme begleitet haben.

Von Gerhard Papenburg, Storchenbetreuer Landkreis Celle