Steg-Erneuerung zum Blitzdenkmal
Neuer Steg zum Blitzdenkmal
Erneuerung der Brücke zum sogenannten Blitzdenkmal im „Kleinen Moor“
Bereits Ende 2023 zeigte sich, dass die kleine Brücke, die über den Abzugsgraben zum Denkmal führte, abgängig war und deshalb entfernt und durch eine neue ersetzt werden musste.
Schnell übernahmen die Hohner Freizeitpfleger, unter der Leitung von Eckhard Szeppek, die Planung für eine neue Grabenquerung. Das Holzmaterial wurde von den Landesforsten Niedersachsen, dem Revierförster Ringelah, Hr. Roffka, freundlicher Weise zur Verfügung gestellt.
Die neue Brücke würde auf Betonwiderlager gestellt und darauf die Brückensparren und Bohlen mit einem Handlauf montiert. Zudem wurde bei der neuen Brücke die Breite etwas vergrößert, so dass auch Radfahrer nun die Fahrräder zum Denkmal über die Brücke schieben können.
Außerdem hatte Manfred Helke die Idee, am Blitzdenkmal noch eine kleine Bank aufzustellen. Damit können Besucher hier nun auch verweilen und die Ruhe dieses historischen Ortes genießen.
Spender und Helfer möchten wir dankenswerterweise deshalb erwähnen:
- das Eichenholz wurde gespendet von den Niedersächsischen Landesforsten, Revierförster Hr. Roffka/Ringelah
- Abbau der alten und Aufbau der neuen Brücke erfolgt durch Carsten Walczak, Manfred Helke und Eckhard Szeppek
- Maschinengestellung durch Lohnunternehmen Cramm GmbH, Christian Cramm
Die Gemeinde Hohne bedankt sich deshalb ganz herzlich bei allen Helfern, die zur Erneuerung der Brücke beigetragen haben und begrüßt dieses tolle Engagement außerordentlich.
Kosten für die Arbeiten und auch für das Material sind der Gemeinde Hohne dadurch nicht entstanden!
Historischer Hintergrund:
Im „Kleinen Moor" wurde seit Jahrhunderten Torf als Brennmaterial für die hiesige Bevölkerung gewonnen. Die einzelnen Torfkoppeln waren in ihrer Größe sehr unterschiedlich und richteten sich nach den Höfen. Das Gut hatte den größten, die An- und Abauer die kleinste Koppel. Auch die Kirche, Pfarrei, Küsterei und die Schule besaßen eigene Anteile. Je nach Mächtigkeit der Torfschicht wurde der Torf gestochen, gebacken oder in den späteren Jahren als Trecker aufkamen, gepresst. Es wurden bei dieser nicht gerade leichte Arbeit viele Leute benötigt und diese Arbeit kehrte jedes Jahr wieder und fand zwischen der Heu- und Roggenernte statt. Weil die Arbeit schwer war, gab es immer ein kräftiges Essen und es wurde viel Ulk getrieben, Erst nach den 2. Weltkrieg und der sich daran anschließenden schlechten Zeit, wurde im Kleinen Moor kein Torf mehr gewonnen.
Zu dem furchtbaren Ereignis schrieb der damalige Lehrer Harleß in der Schulchronik folgenden Bericht:
Als historisches Ereignis, das besonders trauriger Art ist, sei hier mitgeteilt, dass am 15. Juni 1885 nachmittags, etwa 4 Uhr im „Kleinen Moor“ während eines furchtbaren Gewitters der Blitz in eine von Holz, Torf und Heide aufgebaute Hütte, in welcher eine Anzahl mit Torfstechen beschäftigten Personen Schutz gesucht hatten, einschlug und sie einäscherte. Z
wei Personen, eine Mutter mit Kind erholten sich bald von ihrer Betäubung wieder und suchten zu rette was zu sich retten ließ. Jedoch gelang der Mutter nur ihren Bruder, den Arbeiter Ernst Friedrichs den Flammen zu entreißen, die Wiederbelebungsversuche blieben indes erfolglos. Aus der Nähe herbeigeeilten Leuten gelang es dennoch, den Stellmacher Fr. Thiele lebend aus der brennenden Hütte herauszureißen. Fr. Thiele hatte aber schon viele Brandwunden erhalten, dass er Unsägliches daran zu leiden hatte und mehrere Male zur Operation seines Auges nach Göttingen musste. Doch wurde er wieder vollständig arbeitsfähig. Drei Personen, der Brinksitzer und Kirchenvorsteher Rollwage, der Häusling H. Drangmeister und eine Schülerin Alwine Busse (fast 14 Jahre alt) wurden verkohlt aus den Resten der rauchenden Hütte hervorgeholt.
Eine gewaltige Aufregung herrschte unter den Bewohnern, als 3 Wagen die Verunglückten herfuhren. Unter großer Beteiligung von Nah und Fern wurden 4 Leichen am 17. desselben Monats zur letzten Ruhe geleitet. Für die in Hohne und den Nachbarorten gesammelten Gaben wurde am 2. Sonntag nach Trinitatis 1886 zur bleibenden Erinnerung an dieses schreckliche Ereignis an der Unglücksstätte ein Denkmal aus Sandstein errichtet, dass 1907 durch eins aus schwarzen Granit ersetzt wurde.