Hartmut Hentschel wirft das Handtuch

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„Niemand hat mich dazu gedrängt“: Langjähriger Hohner SPD-Politiker tritt aus Partei und Fraktion auf

Hartmut Hentschel (SPD), ein politisches Urgestein in der Gemeinde Hohne, hat sein Ratsmandat überraschend zurückgegeben. In der nächsten Ratssitzung im Dezember wird ein Nachfolger für den 75-Jährigen bestimmt.

Er habe sowohl seinen Fraktions- als auch seinen Parteiaustritt erklärt, sagt Hentschel auf Nachfrage und bestätigt damit entsprechende CZ-Informationen. „Wenn, dann will ich komplett Schluss machen“, so der langjährige Sozialdemokrat.

Hentschel betont, dass sein Rückzug aus der Lokalpolitik „keine Kurzschlussreaktion“ gewesen sei. „Ich habe diesen Schritt ganz für mich allein getan. Niemand hat mich dazu gedrängt.“

In den 1980er Jahren war Hentschel in die SPD eingetreten und erstmals in den Hohner Gemeinderat gewählt worden. Bis zur Kommunalwahl 2016 saß er außerdem im Samtgemeinderat. 2011 war er zum Fraktionschef seiner Partei im Rat Hohne gewählt worden, dieses Amt hatte er bis vor rund einem Jahr inne.

Dass diese Legislaturperiode seine letzte sein soll, war für Hentschel schon lange klar. Sein vorzeitiger Abgang aber kommt nicht ganz von ungefähr. Die jüngste öffentliche Ratssitzung am 12. September in Hohne hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Wie berichtet, ging es in der Einwohnerfragestunde ziemlich turbulent zu. Aufgebrachte Bürger wollten Informationen haben über die nach Asbest-Funden gesperrten Wirtschaftswege und die bis dato noch unklare Zukunft des früheren Hauses Hohne. Dabei forderten einige Hohner auch den Rücktritt des Gemeinderates und Neuwahlen.

„Ich habe es nicht nötig, mich zerreißen zu lassen“, sagt Hentschel der CZ. Er sei sich persönlich keiner Schuld bewusst. Die politische Arbeit habe ihm immer Spaß gemacht – von der derzeitigen Stimmung abgesehen. „Ich hoffe, dass es zum Wohl Hohnes weitergeht“, sagt Hentschel.

(Bericht Cellesche Zeitung vom 5.10.2019 - Carsten Richter)

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