Gewerbepark: Darum lässt Hohner SPD nicht locker

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Einen Gewerbepark wird es mit der SPD in Hohne nicht geben. Mit diesen Gründen untermauert die Partei ihre Forderung nach einem Mischgebiet.

Der Rat hat mehrheitlich anders entschieden, aber die SPD bleibt dabei: Die Sozialdemokraten in Hohne sind weiter strikt gegen ein Gewerbegebiet auf dem ehemaligen Dea-Gelände. Für einen Gewerbepark, wie er derzeit geplant ist, gebe es seit Jahren nur geringen Bedarf. Auch sei das Festhalten an den Planungen wirtschaftlich unverantwortlich. "Es geht uns darum, Schaden von der Gemeinde zu nehmen", sagt der Hohner Sozialdemokrat und frühere Bürgermeister Erhard Thölke. Die Partei hält es stattdessen für sinnvoll, die Fläche als Mischgebiet auszuweisen. Dafür beruft sich die SPD auf aktuelle Wirtschaftlichkeitsberechnungen, die von der Verwaltung verifiziert wurden.

Dieses Defizit ist für die Gemeinde Hohne zu erwarten

Derzeit ist von Gesamtkosten von rund 1,5 Millionen Euro für das Gewerbegebiet auszugehen. Die Gemeinde hofft auf eine Förderung durch die N-Bank von circa 530.000 Euro. Bei einem Verkauf der gesamten Fläche sind Einnahmen von knapp 600.000 Euro zu erwarten – bliebe also ein Defizit für die Gemeinde von gut 400.000 Euro. "Dieses Defizit erhöht sich sofort, wenn die Zuschüsse nicht wie geplant fließen. Genauso verhält es sich bei nicht verkaufter Fläche", teilt die SPD mit.

SPD befürchtet bei Gewerbepark weitere Steuererhöhungen

Im September erwartet die Verwaltung eine Antwort der N-Bank zu einer Förderung. Von einer Zu- beziehungsweise Absage solle die Zukunft des ehemaligen Dea-Geländes nun abhängig gemacht werden, hatte der Rat gegen die Stimmen der SPD entschieden. Sollte kein Geld fließen, sollten die Planungen für ein Mischgebiet aufgenommen werden. Darauf will die SPD aber nicht warten. "Auf Basis der aktuellen Zahlen würde die Gemeinde Hohne jeden Quadratmeter mit 26 Euro aus Steuergeldern subventionieren – und das bei einem angedachten Verkaufspreis von 12 Euro pro Quadratmeter", heißt es in der Mitteilung. Weitere Steuererhöhungen für die Bürger seien dann unumgänglich. Wenn im Gebiet "Altes Hohes Feld" alle Grundstücke verkauft seien, gebe es in Hohne kein Bauland mehr, so die SPD – für sie ein weiteres Argument für ein Mischgebiet.

Jörg Warncke: "Interessensbekundungen sind unverbindlich"

Im Rat hatte WGH-Fraktionschef Jörn Künzle auf die sechs Interessenten hingewiesen, die sich im Gewerbepark ansiedeln würden. Die Planung sei durch, alles abzublasen nicht in Ordnung, so Künzle. "Das ist alles unverbindlich", betont Gemeindedirektor Jörg Warncke. "Wir werden auf keinen Fall Vorverträge anbieten, weil der Beschluss über den Bebauungsplan von der Förderung abhängt."

(Bericht Cellesche Zeitung vom 23.07.2021 - Carsten Richter)

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