Geldautomaten weg: Weiter Suche nach Lösung

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SB-Standorte der Volksbank in Bröckel, Hohne und Ummern sind Geschichte / Gespräche laufen noch

(Anmerkung: Die Textbestandteile, die die Gemeinde Hohne betreffen, sind hervorgehoben.)

Längere telefonische Erreichbarkeit mit persönlicher Beratung und gleichzeitiger Abbau beim Angebot vor Ort: Auf diesen Nenner lässt sich das neue Geschäftsstellenkonzept der Volksbank Südheide – Isenhagener Land – Altmark bringen, das das Unternehmen zum Jahreswechsel umgesetzt hat. Die Mitarbeiter der Bank sind bereits seit Oktober zwölf Stunden am Tag telefonisch erreichbar. Mit Beginn des neuen Jahres hat es dafür in einigen Filialen noch einmal Einschnitte beim Service gegeben. In Faßberg, Hambühren, Wienhausen und Müden/Aller gibt es nur noch Automaten.

Davon können Volksbank-Kunden in Bröckel, Hohne und Ummern hingegen nur träumen: Die dortigen SB-Geräte wurden komplett abgebaut. Im August hatte die Volksbank erklärt, es würden Gespräche mit Gewerbetreibenden geführt, um Angebote zur Bargeldversorgung zum Beispiel über den Einzelhandel zu vereinbaren. Und nun? Die Automaten sind weg, Lösungen aber noch nicht endgültig gefunden. Man sei weiter in Gesprächen, heißt es.

„Die Automaten sind längst nicht ausgelastet, die Nutzung liegt weit darunter und ist massiv zurückgegangen“, erläutert Volksbank-Sprecher Olaf Genth auf CZ-Nachfrage. „Wir folgen der technischen Entwicklung, aber vor allem dem Verhalten der Kunden.“ Nur drei bis vier Prozent der Kunden erledigten ihre Bankgeschäfte noch in Papierform.

Hohnes Bürgermeisterin Christa Harms sind bereits Beschwerden über den Abbau der Automaten zu Ohren gekommen – Kritik kommt vor allem von älteren Einwohnern. Sie kann beide Seiten verstehen, auch die Volksbank. „Es wird viel Geld ausgegeben für einen Automaten, dabei geht die Entwicklung hin zu bargeldlosem Bezahlen.“ Immerhin: Anders als im benachbarten Ummern, wo keine Bank mehr einen Vor-Ort-Service anbietet, gibt es in Hohne noch einen Sparkassen-Automaten. Kunden der Volksbank müssen Gebühren entrichten, wenn sie hier Geld abheben wollen. Das gilt auch für Bröckel. Der Kontoauszugsdrucker könne hingegen nur von Sparkassen-Kunden genutzt werden, so Genth.

Bröckels Bürgermeister Hans-Hinrik Berkhan ist nicht begeistert über die Entwicklung. Er sei überrascht gewesen, als die Volksbank ihre Pläne bekanntgab. Ein Ort mit 1900 Einwohnern brauche einen Geldautomaten. Glücklicherweise sei die Sparkasse noch da. Während sich die Volksbank zum Stand der Gespräche mit Einzelhändlern wegen möglicher Lösungen nicht äußert, lässt Berkhan durchblicken, dass beim Nahversorger an der Hauptstraße künftig Bargeld an der Kasse abzuheben sei. Diese Möglichkeit verbreitet sich immer mehr, ist für den Bürgermeister aber nicht mehr als eine Notlösung.

In Hohne scheiden Toralf Ankermann und sein Lebensmittelgeschäft aus, was das Aufstellen eines Geldautomaten angeht. „Dazu braucht man nicht nur Platz, sondern es müssen auch Sicherheitsvorschriften eingehalten werden“, so Ankermann. Geld kann auch dort schon seit Längerem an der Kasse abgehoben werden.

(Bericht: Cellesche Zeitung vom 8.01.2021 - Carsten Richter / Foto Oliver Knoblich)

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