Planungen für Gewerbegebiet laufen vorerst weiter

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Förderung ist ausschlaggebend für Zukunft des alten Dea-Geländes.

Der Streit um den Bau eines Gewerbeparks auf dem früheren Dea-Gelände hat die Sitzung des Hohner Gemeinderates dominiert. Die Positionen sind klar: SPD und CDU warnen vor Schnellschüssen und einer finanziellen Überforderung für die klamme Kommune, falls das Projekt nicht gefördert wird. Die Wählergemeinschaft Hohne (WGH) will den Bau durchsetzen. Am Ende erzielten die Fraktionen einen Kompromiss.

Zunächst tauschten die Politiker am Donnerstag erneut ihre Argumente aus. „Wir vergeben eine Riesenchance, wenn wir das nicht machen. Wir können nicht zusehen, wie überall Gewerbegebiete entstehen, nur bei uns nicht“, sagte WGH-Fraktionschef Jörn Künzle. Damit ging er auf Konfrontationskurs zur SPD, die den Antrag gestellt hatte, die Planungen sofort zu stoppen.

Fraktionschefin Karin Alpers ruderte allerdings gleich zurück und wollte diesen ersten Satz ihres Antrags, der das sofortige Ende des Vorhabens zum Ziel hatte, streichen. Die SPD wies darauf hin, dass allein für die Umsetzung der Planungen für ein Gewerbegebiet ein Kredit von mindestens 800.000 Euro erforderlich wäre. Die Sozialdemokraten wollen erreichen, dass die Fläche als Bauland vermarktet wird. Auch mit einem Mischgebiet könnte sich die Fraktion anfreunden.

„Mit jedem Quadratmeter Gewerbegebiet machen wir ein Minus, wir können es nicht finanzieren“, so Hans-Jürgen Häveker (CDU). „Wir müssen gegenrechnen, wie viele Einnahmen wir durch Bauplätze erzielen, wenn wir keine Förderung bekommen“, sagte Bürgermeisterin Christa Harms.

Aus den Wortbeiträgen formulierte Gemeindedirektor Jörg Warncke schließlich einen Beschluss, dem das Gremium bei einer Enthaltung folgte. Entschieden wurde: Die Planung für den Dea-Gewerbepark wird weitergeführt. Sollte eine Förderung durch die N-Bank nicht erfolgen, ist die Planung zu beenden. Es wäre dann zu prüfen, ob die Ausweisung eines Mischgebiets und/oder eines allgemeinen Wohngebiets möglich ist. (car)

(Bericht Cellesche Zeitung vom 13.07.2020)

Versöhnlich - Kommentar von Carsten Richter

Hart in der Sache, aber fair im Umgang diskutierten die Hohner Politiker miteinander. So muss Demokratie sein. Dass dies in der Gemeinde nicht immer so läuft, zeigte sich zuletzt oft genug. Der erzielte Kompromiss, die Planungen unter Vorbehalt fortzusetzen, macht Hoffnung. Doch das Thema ist noch nicht ausgestanden. Das Geld wird am Ende über Hohnes Zukunft entscheiden.

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